Gestern versuchte ich mich, krank im Bett liegend (wie auch heute noch), an meiner englischen Shadowrun-Erstausgabe (ich bin immer noch stoz drauf, dass wir in Deutschland zu den allerersten zaehlen, die Shadowrun ueberhaupt gespielt haben). Ganz dem Old School-Gedanken verhaftet, erschuf ich einen Charakter. Das dauerte schon eine ganze Weile. Dann ein kleiner Probekampf. Das dauerte noch viel laenger…
Der Angreifer:
1) Zielzahl bestimmen,
2) wuerfeln,
3) Pool dazu,
4) Erfolge zaehlen,
5) Schadenslevel anpassen.
Der Verteidiger:
1) Zielzahl bestimmen,
2) wuerfeln,
3) Pool dazu,
4) Erfolge zaehlen,
5) Ruestungserfolge zu den Erfolgen addieren,
6) Schadenslevel senken,
7) Konstitutionsprobe gegen den Schaden,
8 ) Schaden aufschreiben.
13 Schritte, um eine Attacke abzuhandeln.
Und da sind noch keine Komplikationen dabei; keine automatischen Feuerwaffen, kein Streufeuer, keine Magie.
Im Vergleich dazu unsere Hausregel fuer D&D:
Der Angreifer:
1) wuerfeln,
2) Stufe zum Wurf addieren (oder halbe, wenn er Kleriker ist, oder ein Drittel, wenn er Magie-Benutzer ist),
3) Ruestungsklasse des Gegners addieren
4) Summe mindestens 20? Treffer. Wenn nicht: vorbeigeschlagen.
5) Schaden auswuerfeln
6) Schaden von den Trefferpunkten abziehen.
Das ist weniger als die Haelfte der Schritte, die Shadowrun braucht. Nun wird mir wieder klar, wieso wir unsere lange SR-Kampagne mit Hausregeln spielten. Wuerde ich jetzt nochmal Shadowrun leiten, naehme ich entweder The Pool oder The Shotgun Diaries dafuer. Alles andere ist eine Belastungsprobe fuer meine Geduld.